Ruinenland

 
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Chateau de F. ("Das Schloss der Vampire")

Der dürftige Umfassungszaun war derart lückenhaft, dass der Zugang keinerlei Probleme darstellte und auch die ortsansässige Bevölkerung interessierte sich überhaupt nicht dafür, dass ich das Grundstück betrat. Doch so imposant die Mauern von außen noch wirkten, so ruinös waren sie im Inneren. Stark verfallene Reste von einst zweifelsfrei schmuckvollen Kaminen und Verzierungen waren noch zu erkennen, aber weiter als über das Erdgeschoss kamen wir leider nicht hinaus, da bedauerlicherweise nahezu alle Zwischendecken und Treppen längst eingestürzt waren.

Erbaut wurde das "Neue Schloss" im Jahr 1637 unter Charles de Longueval-Bucquoy an der Stelle einer mittelalterlichen Burg, die 1629 abgetragen wurde. 1666 begann die Planung für die Schlossgärten, die ein Jahr darauf im Beisein von Louis XIV, König von Frankreich, eingeweiht wurden. Er nannte sie "das kleine Versailles des Nordens". In den folgenden Jahrzehnten ging der Adel im Schloss ein und aus, deren Verstorbene zum Teil in der 1851 abgerissenen Schlosskapelle bestattet wurde. 1836 richteten Anselm Piton und Marie Christine im Schloss eine Glukosefabrik samt Brennerei ein. 1839 zerstörte ein Feuer den Ostturm, 1886 trug der Besitzer des Schlosses den rechten Flügel ab und verkaufte die Steine als Baumaterial. Edmond Rolly und seine Frau waren die letzten Bewohner des Schlosses. Nachdem sie 1956 und 58 verstarben, kaufte die Gemeinde das Anwesen zwar für 1.435.000 Franken, ließ es anschließend jedoch ungenutzt verfallen.

Im Ort wird das Chateau auch als "das Schloss der Vampire" bezeichnet. Als man 1851 die Schlosskapelle abbrach, entdeckte man acht Särge aus dem 18. Jahrhundert. Wie im osteuropäischen Volksglaube als Mittel gegen die Wiederauferstehung von Vampiren verankert, waren die Schädel der Skelette Richtung Osten gedreht und an der Stelle des Herzens waren Nägel in die Leichnahme getrieben worden. Die Särge waren jene der Gräfin Batthyány Német-Újvári (geborene Gräfin Anna von Waldstein), ihres Sohnes Eugene Batthyány und drei weiteren Kinder aus der zweiten Ehe mit Charles Joseph Graf von Batthyány Német-Újvári. Hierzu sei erwähnt, dass die Abstammung der Familie Batthyány auf eine Seitenlinie des rumänischen Fürsten Vlad Draculea zurückreicht, der Bram Stoker als Vorbild für seinen Vampirgrafen Dracula diente

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