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Das Jagdhaus Aus einem Deckenbalken oberhalb des Kaminzimmers ragt ein unscheinbarer Metallhaken. Im Dorf kursieren Gerüchte, dass sich einst ein Jäger an einer jungen Nonne des ehemaligen Klosters verging. Die Schuld lastete so schwer auf ihm, dass er sich an diesem Haken erhängte. Diese Legende verliert jedoch spätestens dann an Glaubwürdigkeit, wenn man sich die Historie des Gutes betrachtet. Für eine neuzeitliche Abwandlung der Legende fand ich ebenfalls keine Beweise. Sie berichtet von einem Lehrer, welcher ein Verhältnis zu einer Schülerin hatte und sich später im Jagdhaus erhängt haben soll. Sein ruheloser Geist spukt angeblich noch heute dort. Die Geschichte des ehemaligen Klosters, welches einem heute durch Hochwasser und Fehden gänzlich verschwundenen Dorf zugehörig war, reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Für die Zeit zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert fehlen Aufzeichnungen über das Kloster, 1741 wurde die Kirche aufgrund ihres desolaten Zustandes für Gottesdienste gesperrt. 1768 wurde sie zwar saniert, nach der französischen Revolution und Auflösung des Besitzes verließen jedoch um 1800 die letzten Nonnen das Kloster. Im Jahre 1868 erwarb die wohlhabende Witwe eines Lederfabrikanten das Gut und ließ das Jagdhaus errichten, in welchem Jagdbeute ausgestellt wurde. In den 70er Jahren brannte die Klosterkirche durch Blitzschlag aus und wurde später abgetragen. Fehlende Nutzung und insbesondere Vandalismus wurde dem Jagdhaus zum Verhängnis.
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